In den ersten Nachkriegsjahrzehnten - bis in die 1980er Jahre - kamen rund acht Millionen so genannter "Verschickungskinder" für sechs bis zwölf Wochen in Kinderkurheime - allein ohne Mutter oder Vater. Rund ein Drittel der Häuser war in kirchlicher Trägerschaft. Die Kinder wurden "verschickt", um sie aufzupäppeln; später auch um abzunehmen, um Atemwegserkrankungen und Neurodermitis zu lindern. Tausende dieser Kinder, viele noch im Vorschulalter - wurden in den Heimen geschlagen, drangsaliert, seelisch verletzt, sexuell missbraucht. Noch immer tun sich die heutigen und damaligen Träger schwer, sich aktiv mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Dabei wäre das für die Betroffenen so wichtig.